The Journey 2

"Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste." –
Susan Sontag

3.Januar.2023

Es geht wieder los!

Es ist so weit! Die Wohnung ist weg, die Arbeit gekündigt und die Sachen gepackt. Wir kehren dem dunklen kalten Winter den Rücken und suchen nach Abenteuern am anderen Ende der Welt. 

Vielen Dank für all die motivierenden Worte und die Unterstützung, die wir in den letzten Wochen von euch erhalten haben. Ihr habt uns das Leben wesentlich leichter gemacht!

 

 

Jetzt geht es erstmal für ein paar Tage nach Singapur. 

Wir versuchen euch auf dem Laufenden zu halten, also schaut gern mal wieder hier vorbei!



6.Januar.2023

Hello Singapore!

Schon kurz nach unserer Ankunft in Singapur ist klar: Die zweieinhalb Tage, die wir hier verbringen werden, reichen bei weitem nicht aus, um diese Stadt mit all ihren Facetten erkunden zu können.

Wir versuchen trotzdem, so viel wie möglich zu sehen. Für unseren ersten Tag haben wir uns eine Wanderung im "MacRitchie Reservoir Park" ausgesucht. Plötzlich finden wir uns mitten in der Natur wieder. Kaum zu glauben, dass die turbulente Innenstadt nur wenige Kilometer entfernt ist. Kein Autolärm durchdringt die Landschaft. Elf Kilometer lang bestaunen wir unbekannte Pflanzen und auch die ein oder andere Riesenechse, um die wir allerdings jeweils einen großen Bogen machen - seit unserem letzten Australienaufenthalt haben wir gelernt, wie gefährlich der Biss solcher Tiere für den Menschen sein kann. Der Pfad führt uns größtenteils als sogenannter "Boardwalk", also einem Holzbolenpfad, mitten durch den Dschungel und entlang eines riesigen Sees. Apropos Wasser: Die Wasserqualität in Singapur ist hervorragend, was man von vielen anderen Ländern - unter anderem Australien - ja leider nicht gerade behaupten kann.

Nach elf Kilometern Wanderung bei 32°C und 85% Luftfeuchtigkeit kommt uns der vollklimatisierte Bus, der uns zurück ins Stadtzentrum bringt, gerade recht. So einfach und günstig wie hier sind wir noch nie mit öffentlichen Verkehrsmitteln gereist. Statt umständlich Tickets kaufen zu müssen, scannt man einfach an jedem Ein- und Ausgang die eigene Kreditkarte. Noch dazu ist das ganze Verkehrnetz wahnsinnig übersichtlich aufgebaut, sodass man sich quasi sofort problemlos zurechtfinden kann.

Nächster Halt: Gardens by the Bay. Ein gigantisch großer Park auf einer dem Meer entrissenen Halbinsel. Hier gibt es einen kleinen Wald (Supertree Grove) aus riesigen künstlichen Bäumen, deren Stahlskelette von außen mit Tausenden von Pflanzen begrünt sind. Manche von ihnen haben Solarpanele, um Energie für die nächtliche Lichtershow zu speichern, andere dienen als Kühltürme für den Cloud Forrest & den Flower Dome - zwei beeindruckende Bauwerke unweit des Groves. Als größtes Glasgewächshaus der Welt beeindruckt der Flower Dome mit einer Architektur, die sehr organisch wirkt, fast wie eine Welle. Im Cloud Forrest - ein riesiges Gewächshaus mit Wasserfall, welches auf verschiedenen Ebenen unterschiedliche Vegetationsstufen nachbildet - warten einige Kreaturen aus Avatar 2 auf uns, außerdem können wir uns dort in kleinen Automaten auch selbst virtuell "avatarisieren".

Egal wohin wir blicken - alles sieht unglaublich beeindruckend aus. Was uns ebenfalls auffällt: Jeder Winkel dieser Stadt ist picobello sauber. Dagegen wirkt jede Straße Berlins wie eine kleine innerstädtische Müllhalde. Allerdings drohen einem in Singapur auch wirklich empfindliche Strafen, wenn man doch mal irgendwo einen Krümel fallen lässt. Ein kleiner Snack im Bus wird dann schon mal mit umgerechnet 350€ geahndet. Und Kaugummi darf gar nicht erst verkauft geschweige denn importiert werden. Wirklich schlimm, diese gesetzlosen Hobbykaugummikauer...

In den nächsten anderthalb Tagen entdecken wir noch Chinatown (sehr charmantes Stadtviertel) und den Botanischen Garten, der sogar den UNESCO Kulturerbestatus trägt. Damit beginnt dann auch unser "Wir entdecken neue Tiere"-Abenteuer. Erstaunlich, wie schnell ein Herz auf einmal schlagen kann, wenn sich direkt vor einem eine ziemlich große Baumschlange auf den Boden fallen lässt, um dann ihr Opfer (eine Maus) zu verspeisen. Uff. Na wenigstens keine Spinne.

Weiter geht's im Programm. Nur noch fünfeinhalb Flugstunden und der Indische Ozean trennen und von unserem eigentlichen Ziel: Perth.



14.Januar.2023

Tales from a land down under

Hier sind wir also, mal wieder. Zwei Jahre später als geplant und damit visumstechnisch auch wirklich auf den allerletzten Drücker eingereist, aber Hauptsache da.

Perth begrüßt uns schon im Flugzeug mit einem spektakulären Sonnenuntergang. Endlich sind wir mal auf der „richtigen“ Seite des Kontinents, mit Sonnenuntergängen überm Meer. Die gab es beim letzten Mal logischerweise nicht. Es fühlt sich ein bisschen an wie Nachhause kommen.

Dinge, die die letzten 3 Jahre in Deutschland allmählich aus unserem Bewusstsein gedrängt haben, gehören jetzt wieder ganz selbstverständlich zu unserem Alltag: Der omnipräsente Eukalyptusduft in der Luft. Die Busfahrer beim Einsteigen grüßen und sich beim Aussteigen auch noch für die Fahrt bedanken (ganz Berlin würde einem bei dem Gedanken daran wohl einen Vogel zeigen). Der Geschmack des australischen Trinkwassers, Marke „heftig gechlortes Schwimmbad“. Dauerhaft klebrige Sonnencreme-Haut. Schnatternde Kookaburras auf den Telefonmasten und rosafarbene Galah-Papageien, die wie Schafe auf den Wiesen grasen. Es ist schön, wieder hier zu sein.

Damit unser Start möglichst entspannt verläuft, haben wir uns für die ersten zwei Wochen ein AirBnB gebucht. Wir wohnen mit unserer Vermieterin Karen, zwei ihrer Söhne und zwei Katzen in einem ziemlich schicken Haus im Norden der Stadt. Unser Zusammenleben ist sehr entspannt und es gibt natürlich immer viel zu erzählen. Abgesehen davon, dass der kilometerlange weiße Scarborough Beach nur ein paar Gehminuten von unserem neuen Zuhause entfernt ist, haben wir es zum Glück auch nicht weit bis zu allen Anlaufstationen, die in der ersten Woche auf unserer To-Do-Liste stehen: Ein neuer Handyvertrag muss her und ein paar Termine mit der Bank gibt es auch, um unsere australischen Konten wieder nutzbar zu machen. Bleibt noch Zeit, sich unserem Lieblingsthema zu widmen: Auto kaufen. Pffft. Immer wieder gar nicht gerne. Definitiv kein Lieblingshobby. Und die mentale Sorgenliste wächst gefühlt auch bei jedem Autokauf mit an, weil wir mit jedem Werkstattbesuch neue Teile kennenlernen, die potentiell kaputtgehen können.

Nach ein paar Tagen Suche sowie etlichen Telefonaten mit Händlern und Mechanikern sind wir nun im Besitz eines neuen fahrbaren Untersatzes. Drückt uns bitte die Daumen, dass wir dieses Mal kein weiteres Auto kaufen müssen. Als Nächstes werden wir das Auto ummelden, sicherheitshalber zum Mechaniker schicken, und dann damit beginnen, unser neues Haus auf Rollen einzurichten.

In der Zwischenzeit erkunden wir so viel wie möglich unsere nähere Umgebung und lernen dazu. Zum Beispiel, dass es in Westaustralien gar keine (wild vorkommenden) Koalas gibt. Wer hätte das gedacht?

Cookiehinweis

Diese Seite verwendet Cookies, um Ihnen (dem Benutzer) ein besseres Nutzererlebnis bieten zu können, bzw. die korrekte Funktionsweise der Seite zu garantieren. Welche Informationen in diesen Cookies gespeichert werden und was es überhaupt mit diesen "Cookies" auf sich hat, können Sie in meiner Datenschutzerklärung nachlesen.