Es ist einfach unglaublich, wie viele Menschen in dieser Stadt leben. Man schwimmt in einem nie endenden Strom aus Menschen, Fahrzeugen und Kühen durch die schmalen Gassen. TukTuk-Fahrer liefern sich einen unerbittlichen Kampf um die lauteste Hupe, an jeder Ecke weht einem ein neuer, exotischer (und oft auch ganz fürchterlicher) Geruch um die Nase und auch die indischen Sitten entziehen sich manchmal noch unserem Verständnis.
An jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken und auch wir bleiben oft keine Sekunde lang unentdeckt und werden ständig um ein "Selfie, please!?" gebeten. Auch wenn uns von diesem "Phänomen" schon vor unserer Abreise berichtet wurde, ist es doch ziemlich befremdlich, wenn an einem einzigen Tag mehr Bilder von uns geschossen werden, als wir wahrscheinlich in dem ganzen Urlaub nicht von uns machen werden.
Als erstes Ziel auf unserer langen Liste an Sehenswürdigkeiten stand Khari Baioli in Old Delhi, der größte Gewürzmarkt Asiens. Erwartet hatten wir eine Art großen, zentralen Marktplatz, doch der Khari Baioli ist vielmehr ein Irrgarten aus Gassen und Gässchen mit hunderten Verkaufsnischen, vor denen sich die Gewürzsäcke bis zum Umfallen stapeln. Die Chilis sollten uns noch lange in der Nase kitzeln.
Im Südosten der Stadt liegt der nach seinem Aussehen benannte Lotustempel. In seinem Inneren auf einmal: Stille. Wie unfassbar wohltuend. Und wunderschön anzusehen. Während wir diese Zeilen schreiben, eignen wir uns noch etwas Wikipedia-Halbwissen zur Bahai-Religion an, der dieser Tempel gewidmet ist. Wie so oft in den letzten (und sicherlich auch an noch kommenden Tagen) tun sich unendlich viele Fragen über die unterschiedlichen Kulturen und Religionen Indiens auf.
Auch während unseres nächsten Tempelbesuchs standen uns die Fragezeichen wohl ins Gesicht geschrieben: Der Swaminarayan Akshardam Tempel wurde erst ab 2005 innerhalb weniger Jahre erbaut. Die Schönheit seiner Architektur lässt sich kaum in Worte fassen und was sich in seinem Inneren offenbart, liegt irgendwo zwischen atemberaubend, psychedelisch, too much too much too much und unfassbar in jeglicher Hinsicht. Da können sich sämtliche Sakralbauten Deutschlands eine fette Scheibe von abschneiden, soviel ist sicher.
Obwohl auf unserer To-Do-Liste noch sehr viel mehr spannende Orte stehen, die wir in Delhi gern besichtigen möchten, geht es nun erstmal nach Agra. Was währe ein Indien-Besuch schließlich ohne Taj Mahal?